Das Projekt „Interkultureller Erinnerungskoffer“ wird von vier Projektmitglieder und der Landeshauptstadt München im Rahmen des „Gesamtprojekts Interkulturelle Öffnung in der Langzeitpflege“ getragen. Die vier Projektmitglieder sind in der Interkulturellen Altenarbeit tätig und im engen Kontakt mit älteren MigrantInnen.
Die individuellen Zugänge zu Erinnerungen zu öffnen ist ein wichtiger Baustein transkultureller Pflege. Über sich zu erzählen, über die Stationen des eigenen Lebens, über wichtige und unwichtige Ereignisse zu berichten, zu lachen, zu weinen, das bedeutet gehört zu werden, wahrgenommen zu werden, es wert zu sein und auch sich selbst zu spüren. Doch wenn im Zuge einer demenziellen Erkrankung die Erinnerungen verschüttet werden, braucht es im wahrsten Sinne des Wortes Erinnerungsarbeit. Diese ist wichtiger Bestandteil der Beschäftigungstherapie in stationären Einrichtungen und in der Versorgung demenziell Erkrankter. Für MigrantInnen, die in Deutschland alt werden, fehlt es aber oft an Möglichkeiten, Erinnerungen mit allen Sinnen zu wecken. Der Geruch heimischer Gewürze, der Klang bekannter Lieder der Jugend, alte Haushaltsgegenstände berühren. Solche Dinge zusammenzutragen in einem Koffer, einem Interkulturellen Erinnerungskoffer, um Pflege- und Betreuungskräfte in Kontakt zu bringen mit älteren MigrantInnen - das war die Idee.