Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland

IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP-Befragung

Schlagwort(e): Forschung, Geflüchtete, Ukraine

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs verlassen viele Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Heimatland und suchen in umliegenden Ländern Schutz. Im Zeitraum vom 24. Februar bis Ende Juli 2022 wurden mehr als 950.000 Geflüchtete aus der Ukraine im deutschen Ausländerzentralregister erfasst, etwa 97 Prozent von ihnen haben die ukrainische Staatsangehörigkeit. So viele Menschen innerhalb kurzer Zeit aufzunehmen und Perspektiven für ihre Integration zu schaffen, birgt große Herausforderungen – aber auch Chancen für Politik, Verwaltung und Gesellschaft. Fundierte wissenschaftliche Daten sind eine essenzielle Grundlage, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Mit dem Forschungsprojekt „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland“ etablieren vier Partnerorganisationen die bislang erste umfassende, repräsentative sozialwissenschaftliche Wiederholungsbefragung zu dieser Gruppe: das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA), das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und das Familiendemografische Panel FReDA, das Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Ziele der Studie

  • Erkenntnisgewinn zu den frühen Integrationsprozessen und den damit verbundenen zentralen Bedarfen der ukrainischen Geflüchteten
  • Erkenntnisgewinn zu den Auswirkungen von Flucht auf die Schutzsuchenden, insbesondere mit Blick auf Frauen und getrennte Familien
  • Dokumentation einer möglichen Rückkehr oder Weiterwanderung

Im Detail werden mit der Studie die folgenden Bereiche untersucht:

  • Herkunft und Fluchtumstände: zeitlicher Ablauf von Flucht und Ankunft, rechtlicher Status der Geflüchteten
  • Soziodemografische Aspekte: Alter, Geschlecht, Herkunft, Familienstand
  • Wohnsituation: Wohnort und Art der Unterkunft
  • Qualifikation und Erwerbstätigkeit: schulische, berufliche und akademische Qualifikation, finanzielle Situation, Erwerbstätigkeit, Deutschkenntnisse
  • Gesundheit: psychisches Wohlbefinden, Zufriedenheit, Sorgen
  • Familien und Kinder: Betreuung/Schulbildung, Familienkonstellation vor und nach der Flucht
  • Gesellschaftliche Ressourcen: soziale Netzwerke, Beratungs- und Unterstützungsbedarfe
  • Absichten für die Zukunft: Familiennachzug, Rückwanderung

Die Projektpartner planen erste wissenschaftliche Befunde zum Ende des Jahres vorzustellen. Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden die Befragungsdaten zukünftig über das Forschungsdatenzentrum des SOEP (SOEP-FDZ), des IAB sowie über das am BiB angesiedelte Familiendemografische Panel (FReDA) abrufen können.

Kontakt, Projektsteckbrief und weitere Informationen:
https://www.bamf.de/SharedDocs/ProjekteReportagen/DE/Forschung/Integration/projekt-ukr.html


zurück zur Übersicht